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DUNES

s/t

Streaming, überall nur noch Streaming, wie die Lemminge stürzen sich Massen von Musikhörern in den Algorithmus-Strom, um mit den toten Fischen zu treiben. Und was dabei verloren geht, ist alles Persönliche.

Wer streamt, wird nie in seiner CD oder LP den handgeschriebenen Gruß des Labelmachers vom anderen Ende der Welt finden, so wie ich hier dieses schief ausgeschnittene Stück Papier mit Grüßen von Off The Hip-Boss Mick aus Melbourne.

THE DUNES kommen nicht aus Melbourne, sondern aus Adelaide. Seit 2012 haben die ein paar EPs eigenständig veröffentlicht, digital und auf CD-R, und somit ist diese Album (eine Vinylversion kommt via Oak Island) die erste „richtige“ Veröffentlichung der sechsköpfigen und zu einem Drittel weiblich besetzten Band.

Brett Orrison (BLACK ANGELS) hat die neun teils ziemlich langen Tracks gemischt, und damit ist ein entscheidender Hinweis auf die Klangfarbe gegeben: psychedelischer, droniger und maximalst entspannter Fuzz-Gitarren-Rock mit Farfisa-Einsprengseln, spacig-hallig und mit diesem JEFFERSON AIRPLANE-Twist.

Eine höchst erfreuliche Kombination aus latent garagigem und diesem wattig dronenden Neo-Psychedelic-Sound, wie ihn eben BLACK ANGELS verkörpern. Sollen live mächtig beeindruckend sein, ist nur die Frage, wer sechs Leuten die Flüge nach Europa bezahlt ...