Mächtiges Monster, das für nur fünf Stücke ganze 33 Minuten frisst, ohne auch nur eine Sekunde zu langweilen. „Episch“ nennt man das, falls dir der Begriff nicht so ganz geläufig ist. Funktioniert selbstverständlich nicht nach dem üblichen Verse-Chorus-Verse-Schema, sonst wär’s fade.
Auf befremdliche Weise hört sich die ganze LP warm und vertraut an, obwohl sich der Sänger die Seele aus dem Hals röchelt, sie hat minimale Eisenerzspuren und kann was. Ich verwehre mich weiterhin gegen den Begriff „Neocrust“, denn das hier ist eine Stufe weiter und kein besser aufgenommenes Revival.
Mir gefällt hier „Post-Crust“ immer noch besser, der hat sich seit der Split-LP mit KYREST noch einen Schritt weiterentwickelt hat und neugierig macht, in welche Richtung es weitergeht, so wie jede KYLESA-LP einen erneut vor eine Herausforderung stellt.
Die Jungs sind jedenfalls ziemliche Könner an ihren Instrumenten, die problemlos die Gänge hoch und runterschalten können, ohne sich dabei aus den Augen zu verlieren. Eine Scheibe, zu der man ganz problemlos ein Glas guten Whiskeys trinken und sich bei absoluter Dunkelheit nur der Musik hingeben kann.
Genau das mach ich jetzt. Bleiben für mich nur zwei Fragen offen: Können die das auch live? Wenn ja, wie heißt der im Anschluss entstandene Krater? Nichts für Einzelsong-Downloader, das Werk funktioniert nur in seiner Gänze als LP.
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