1982 waren Angry Andersen und seine Jungs noch jung und wild, sechs Jahre hatte die Band aus Sydney, Australien erst auf dem Buckel, und in ihrer Heimat waren sie längst legendär – in Europa kam das erst später, als irgendwann jede Band „Nice boys“ coverte.
Irgendwie hatten Rocker, Punks und Skins gleichermaßen Gefallen gefunden an den Aussies, letztere wohl vor allem wegen des kahlköpfigen Frontmanns. Und dieses Jungs-Ding sprach wohl auch einige (schlichtere) Gemüter an, passend dazu die Booklet-Fotos: fünf tätowierte, noch recht milchschnittige Typen („(Die tun nix, die wollen nur spielen!“) schmusen rum und wirken dadurch kein Stück hart – sympathisch.
Weniger sympathisch an ROSE TATTOO ist, dass die später Freunde der schlechtesten deutschen Band aller Zeiten wurden und auch mit den Frankfurtern zusammen auf Tour gingen. Seitdem bin ich irgendwie durch mit den „Tatts“.
Was nichts daran ändert, dass diese Live-Platte ziemlich cool ist: „Tatts: Live in Brunswick“ wurde beim Auftritt der Band im Bombay Bicycle Club in Brunswick, Melbourne im Rahmen der „Never Too Loud“-Tour 1982 mitgeschnitten.
Die Soundqualität ist exzellent, unter den Songs sind „Assault and battery“, „Rock and roll outlaw“, „One of the boys“ und „Scarred for life“ – aber leider nicht „Nice boys“. Tragisch: die Liste der sechs toten Bandmitglieder, alle hatten Krebs ...
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