Über die Filme des deutschen Ausnahme-Regisseurs Roland Klick war in diesem Heft schon häufiger etwas zu lesen, zuletzt 2009 anlässlich der DVD-Veröffentlichung von „Bübchen“, „Deadlock“, „Supermarkt“ und „White Star“.
In diesem Jahr feierte Klick seinen 75. Geburtstag und wirkt nicht weniger energetisch als früher, wie man in der 2013 entstandenen Doku „Roland Klick – The Heart Is A Hungy Hunter“ von Sandra Prechtel sehen kann.
Die stützt sich allerdings zu sehr auf längere Filmausschnitte, neben bereits bekanntem Material aus Frieder Schlaichs Klick-Interviewfilm von 1997, und hakt zu wenig an wichtigen Stellen in der Biografie des Regisseurs nach.
Prechtels Doku, wie auch Schlaichs Interviewfilm, sind Teil einer neu erschienenen Klick-Box der Filmgalerie 451, die neben frühen Kurzfilmen und restaurierten Fassungen von „Deadlock“, „Supermarkt“ und „White Star“ auch seinen raren letzten Spielfilm „Schluckauf“ von 1989 enthält (leider nur in schlechter VHS-Qualität).
Danach arbeitete Klick nur noch unter Pseudonym fürs Fernsehen und verbringt viel Zeit in Irland, wie es heißt. Zwar hatte Klick während seiner gesamten Karriere mit herben Enttäuschungen zu kämpfen, „Schluckauf“ war aber ein besonderer Tiefpunkt für ihn, denn die Filmförderungsanstalt in Berlin forderte die bereits bewilligten 270.000 Mark zurück, da sich der Film weit unter dem erforderlichen Niveau bewegen würde.
Und man kann die FFA gut verstehen, denn Klicks Berliner Szene-Komödie ist sein mit Abstand schlechtester Film. Dafür fehlen in der Box aus lizenzrechtlichen Gründen seine gelungene Simmel-Verfilmung „Lieb Vaterland, magst ruhig sein“ (auf DVD von Filmjuwelen erhältlich) und „Bübchen“, die aber dennoch eine gute Möglichkeit darstellt, sich dessen eigenwilligen Schaffen anzunähern.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Thomas Kerpen