Ein 24-Stunden-Comic, ein von Comiczeichner und -Theoretiker Scott McCloud 1990 ins Leben gerufenes Format, entsteht üblicherweise im Rahmen von organisierten 24-Stunden-Comictagen. Es muss 24 Seiten umfassen und in 24 Stunden erstellt worden sein.
„White“ ist aus einem eben solchen Contest hervorgegangen und wirkt dafür erstaunlich durchdacht und stimmig. Eine rebellische Heldin, fremde Lebensformen, Raumschiffe, größenwahnsinnige wissenschaftliche Projekte wider die Natur, Zukunftsreisen, hier findet der geneigte Science-Fiction-Nerd alles, was das Herz begehrt.
Rückblickend wird man das wohl als Teil von Robert Rittermanns Sci-Fi-Phase werten, in die auch seine kürzlich ebenfalls selbst verlegte Novelle „Lost Projects – Unter fremden Sternen“ fällt.
Was wäre wohl aus „White“ geworden, wenn die Zeit für die eine oder andere Feinarbeit und eine Koloration geblieben wäre? Das Ende der dystopischen Geschichte bleibt jedenfalls offen, man darf also auf eine ausgefeilte Fortsetzung hoffen.
Haptisch ansprechend auf Munken Pure-Papier mit ungestrichen glatter Oberfläche gedruckt. Sollte man mal in den Händen gehalten haben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Sebastian Wahle
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #135 Dezember/Januar 2017 und Anke Kalau