TACKLEBERRY

Reinventing Appetite For Destruction

Wenn Fleiß ein Qualitätsmerkmal wäre, dann wären die Kieler TACKLEBERRY sicher eine der besten deutschen Bands around. Da das aber allein nicht genügt, zeigen sie auf „Reinventing Appetite For Destruction" einmal mehr, dass sie mitreißenden und energiegeladenen Hardcore amerikanischer Schule im nicht nordisch unterkühlten Blut haben.

Im direkten Vergleich zum Vorgänger „Call Me Green", der gerade ein Jahr auf dem Buckel hat, gibt es hier noch mal eine Extraportion Milch, äh, Power und Angepisstheit, die in den acht Songs meist unter zwei Minuten komprimiert wird.

„I like short songs", formulierten ja schon die DEAD KENNEDYS anno dazumal. Das heißt aber nicht, dass TACKLEBERRY jetzt irgendwelchen seelenlosen Mosh-Metal zelebrieren, der fälschlicherweise Hardcore genannt wird, sondern sie sind mehr denn je im Punk und klassischen US-Hardcore der Achtziger verwurzelt und scheuen auch Melodien und Singalongs nicht.

Die endlosen Touren haben glücklicherweise bisher nicht zum Burnout geführt, sondern zu einem besseren Zusammenspiel und einem druckvolleren Sound. Einziger Kritikpunkt ist die sehr kurze Spielzeit, als was anderes als eine EP kann ich das hier nicht durchgehen lassen.

Trotzdem große Klasse.