Das Quartett konnte vor Veröffentlichung von „Regenerate“ einen weltenweiten Plattendeal beim schwedischen Label Despotz landen. Gerechtfertigt? Das zweite Album der Band aus Großbritannien ist ordentlich und druckvoll produziert. Dennoch mag das Ganze zu Beginn nicht an Fahrt aufnehmen. Die Phrasierungen erinnern an IN THIS MOMENT, die Hooks scheint lustlos und die hintergründigen Klaviertöne unnütz hinzugefügt, ohne die Songs zu bereichern. Skarletts Gesang wirken an einigen Stellen wie draufgesetzt und nicht ein homogen eingearbeitetes Element. Glücklicherweise ändert sich das ein wenig ab „What lies beneath“, „Calling und „Afflictions“, wenn die Refrains griffiger und die Ohren aufmerksamer werden. Im Verlauf der zehn Songs fühle ich mich an Bands wie STRAIGHT LINE STITCH, ALL ENDS, LACUNA COIL oder DELIGHT erinnert. SKALRETT RIOT liefern damit ein gutes Album, in einem Genre, das gerade in Europa kaum besetzt ist. Genau wie VENUES oder THE ANIMAL IN ME spielen SKARLETT RIOT Modern Metal auf gutem Niveau. Aber wirklich mit- oder vom Hocker reißend ist das nun nicht. „Regenerate“ profitiert von der Blässe eines Genres, das lange nicht mehr an die Eigenständigkeit von Bands wie OTEP, BFMV, ALTER BRIDGE, (alten) IN THIS MOMENT, DEADLOCK oder FLYLEAF (mit Lacey Storm) herankommt. Gerechtfertigt, mit Luft nach oben.
© by Fuze - Ausgabe #89 August/September 2021 und Marcus Buhl
© by Fuze - Ausgabe #68 Februar/März 2018 und Marcus Buhl