Neben APPLESEED CAST sind RED ANIMAL WAR ganz klar die profilierteste Band auf Deep Elm Records, und wer bei Deep Elm immer noch das E-Wort im Kopf hat, hat die letzten zwei Jahre nicht aufgepasst. Schon das letztjährige Debüt der aus Dallas, Texas stammenden Band war außergewöhnlich gut, der positive Eindruck setzte sich bei der wie das neue Album von Ed Rose produzierten Split-Scheibe mit SLOWRIDE fort und mit „Black Phantom Crusades" hat der Südstaaten-Vierer sein Meisterwerk vorgelegt.
Leider leider habe ich sie auf ihrer ersten Europatour letztens verpasst, aber da sollen sie sowohl musikalisch überzeugt wie auch sich erfolgreich mit deutschem Bier heftigst abgeschossen haben.
Und wenn sie live nur ansatzweise so tight gespielt haben wie auf diesem Album, dann muss das ein Erlebnis gewesen sein. RED ANIMAL WAR, das ist Indie-Rock der klassischen Sorte, der seine Hardcore-Roots nicht verschweigt, aber auch gerne mal Ausflüge in komplexere Gefilde unternimmt, die mancher gerne mit „Math Rock" betitelt, aber dann müssten ja auch FUGAZI Math-Rock sein, oder? Apropos FUGAZI: so unerreichbar die sein mögen, so schaffen es die Texaner doch ein ums andere Mal, an deren Komplexität und Rhythmik anzuknüpfen, und kämen sie gar aus D.C., ich bin beinahe sicher, ihre Platten wären auf Dischord erschienen.
Angenehm auch, dass RED ANIMAL WAR zwar ruhige, zarte Klänge beherrschen, aber nie rumeiern, sondern im entscheiden Augenblick wieder einen lärmigen Ausbruch hinlegen. Das gefällt, wie auch der exquisite Saxophon-Einsatz bei „Straight lines for construction workers".
9/10
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #49 Dezember 2002/Januar/Februar 2003 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #43 Juni/Juli/August 2001 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #45 Dezember 2001/Januar/Februar 2002 und Michael Siewert