1999 holte sich das aus den Brüdern Eric und Marc Hurtado bestehende französischen Künstlerduo ÉTANT DONNÉS Alan Vega, Genesis P-Orridge und Lydia Lunch als Gäste ins Studio und produzierten ein Album, das wie ein Hybrid aus den Bands/der Musik ihrer Gäste und ihrer eigenen wirkt – Cut-up, Collage, Remix.
Bei den ersten vier der acht Songs raunt und zischt und stottert und murmelt der 2016 verstorben Alan Vega so wundervoll, wie nur er das konnte – als „Stream of consciousness“-Gesang hat das mal jemand bezeichnet.
Auch sich selbst covert Vega hier, gewissermaßen: zum murmelnden Electro-Noise der Hurtados, die „Ghost rider“ spielen, lautmalt Vega. Bei „Sexodrone“ ist die immer missmutig klingende Grande Dame des New Yorker Undergrounds zu hören, Lydia Lunch, und die restlichen drei originalen Stücke sind Spoken-Word-Werke von Genesis P-Orridge mit dystopischen Sounds der Hurtados als Untermalung.
Als Bonus gegenüber der Originalversion auf Les Disques Du Soleil Et De L’Acier gibt’s noch einen aus dem Jahr 2014 stammenden „Ghost rider“-Remix von Marc Hurtado. Eine spannende Erfahrung, dieses Albums, es sei jedem Liebhaber auch nur eines der erwähnten Künstler ans Herz gelegt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Joachim Hiller