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RADIO HAVANNA

Veto

In Zeiten, in denen MUFF POTTER wieder unterwegs, TURBOSTAAT hierzulande das Maß aller Dinge in Sachen Punkrock und im Genre generell viele gute Songwriter – und eben nicht nur Schrammelmusiker – unterwegs sind, haben es Bands wie RADIO HAVANNA schwer, sich zu behaupten.

Denn machen wir uns nichts vor: Ihre Songs bedienen nicht selten die Kategorie „Riff-Klischee“ und umfassen Texte, die man eben nicht sofort nach dem Hören mit Farbe an die Wände dieser Welt klatschen will, auf dass sie jeder lesen möge.

Aber – und dieses „Aber“ ist groß: RADIO HAVANNA schaffen es. Sie behaupten sich trotzdem. Und das tun sie vollkommen zu Recht. Denn – und das zeigt auch „Veto“ – sie sind durch und durch authentisch und gut und: Punk.

Man hört ihnen die Leidenschat für die Sache in jeder Sekunde an. Hört, dass sie in „Veto“ wirklich das Allerbeste ihrer selbst steckten. Und sie haben einen dann eben doch irgendwann mit ihren Songs, die von Wut und Verzweiflung und dem Rückblick auf eine Zeit im von Nazis aufgemischten Heimatdorf zeugen, der versöhnlich ausfällt, weil man sich treu geblieben ist und weiß: Die coolen Leute – die, die kein Vaterland brauchen („Coole kids“) – sind in der Überzahl und haben das hier, die Musik.

Und die kann auch ohne turbostaatmuffpotter’sche Elemente Magie und Wucht entfalten. RADIO HAVANNA sind wichtig für die Szene. Sie sind wichtig für das Genre. Schön, dass es sie gibt.