Letztens hatte ich mich noch mal durch den Backkatalog von KYUSS gehört, die von 1991 bis 1995 das Aushängeschild von Stoner-Rock waren. Viele geniale Momente kann man da finden, aber auch viel Durchschnittliches bei diesem Mix aus Doom, Punk, Psychedelic und Acid Rock und Grunge, der auch als Desert Rock bezeichnet wird. 1998 machten Joshua Homme, Nick Oliveri und Alfredo Hernandez dann als QUEENS OF THE STONE AGE weiter, produzierten 1998 ein recht konventionelles hardrockiges erstes Album, um dann 2000 mit „R“ die Latte in diesem Bereich extrem hoch zu legen, ein Album, an dem sie sich selbst auch immer wieder messen lassen müssen. Mein Verhältnis zu den QUEENS OF THE STONE AGE ist seitdem immer von Hassliebe geprägt, denn ihr durchaus ansprechender Trademarksound wird immer durch eine streberhafte Überambitioniertheit torpediert, zwischen plumpem Stadionrock und avantgardistischer Rock-Dekonstruktion. Auf „Villains“ gab es 2017 eine Art Synth-lastigen New-Wave-Boogie-Rock, aber diese ansteckende Lockerheit ist auf „In Times New Roman ...“ wieder dem Bemühen um möglichst smarte Soundexperimente gewichen, bei dem man wirklich packende Songs vermisst. Ein ähnliches Problem wie beim neuen METALLICA-Album, das mit angezogener Handbremse leidenschaftslos Altbekanntes konserviert, ohne wirklich neue Impulse setzen zu können. Und so rauscht „In Times New Roman ...“, anscheinend beeinflusst durch allerlei Hintergrundrauschen wie Hommes Scheidungskrieg, irgendwie an einem vorbei, und das Einzige, woran man sich hinterher erinnern kann, ist, dass man offenbar gerade ein neues QUEENS OF THE STONE AGE-Album gehört hat.
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