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COLD HART

Pretty In The Dark

Vor einigen Jahren galt die GOTHBOICLIQUE als Kreativwerkstatt, immerhin hatte sie den angehenden Superstar Lil Peep hervorgebracht, der dann aber leider viel zu früh verstarb. Während Cliquen-Mitglied Wicca Phase Springs Eternal im Anschluss die kreative Herausforderung suchte, ruhten sich andere ein wenig zu sehr auf dem Fame aus, den Peep hinterlassen hatte, was sicher auch eine Zeitlang genügte, aber sich in der jüngeren Vergangenheit zunehmend als Sackgasse für funktionierende Karrieren entpuppte. Quo vadis, Emo-Rap? Lange Rede, kurzer Sinn: Cold Hart hat den Ausweg gefunden. Im Gegensatz zu Wicca Phase dreht er nicht alles auf links, er beweist mit „Pretty In The Dark“ aber Musikalität und tobt sich geschmackssicher durch diverse Genres und Stimmungen. Außerdem setzt er auf eine extrem gute Produktion, die das Potenzial hat, auch außerhalb von Nischen zu funktionieren. Dabei bildet Cold Harts Gesang immer noch den Anknüpfungspunkt in die Vergangenheit, bei dem sich der US-Künstler darum bemüht, nicht immer in denselben, bekannten Singsang zu verfallen, sondern auch neue Akzente zu setzen. Für ein Genre, das eher für den Holzhammer bekannt war, wird hier der Weg in die Zukunft geebnet.