RIVAL SONS

Pressure & Time

Rockmusik wird stets nach ihrer „Authentizität“ bewertet. Sind Musik und Interpreten glaubwürdig? Zur Beantwortung werden zwei Positionen eingenommen: Entweder muss ein „authentisches“ Produkt unabhängig und innovativ sein.

Dies erfordert eine stetige Neuerfindung: zweimal das „gleiche Album“ aufzunehmen, wäre zu sehr „auf Nummer sicher“ gemünzt. Die andere Position manifestiert „Authentizität“ durch Tradition: Genregrenzen müssen eingehalten werden, eine Vermischung der Stile wäre nicht mehr glaubwürdig, sondern nur Trendhascherei.

Bei RIVAL SONS wird Authentizität durch Tradition vermittelt. So nimmt „Pressure & Time“ einen mit auf eine Zeitreise zurück in die Siebziger, als Classic Rock noch nicht „classic“ war. Die vier Musiker aus L.A.

wirken dabei wie Rock-Archäologen, die den Sound dieser Ära bis ins Detail studiert haben, um ihn in all seiner Mannigfaltigkeit zu rekonstruieren. So erinnert „White noise“ an die experimentellen LED ZEPPELIN, die Powerballade „Only one“ wird NAZARETH-Fans begeistern und „All over the road“ versprüht FOGHAT-Feeling.

Während Bands wie THE ANSWER oder PARLOR MOB ähnliche Ziele verfolgen, aber nicht auf einen fetten Sound verzichten möchten, klingt „Pressure & Time“ allein schon durch seine Produktion, als wäre es 1976 veröffentlicht worden.

Natürlich werden die Innovativen fragen, wofür man solch ein Release noch brauche, wenn die Originale schon seit langem existieren. Wenn es aber so „authentisch“ ist, dann macht es eben immer wieder Spaß.