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ABSENT IN BODY

Plague God

2016/17 gründete sich dieses Bandprojekt, zunächst als Idee von AMENRA-Gitarrist Mathieu J. Vandekerckhove und Scott Kelly (gt) von NEUROSIS. Später stieß AMENRA-Sänger und -Bassist Colin H. Van Eeckhout dazu, und mit Igor Cavalera (ex-SEPULTURA) als Drummer war das Line-up dann komplett. Klingt schon auf dem Papier nach einem „Roadburn-Projekt“? Idealerweise würden sie da mal spielen, nur müssten dafür alle Beteiligten den Weg nach Tilburg finden. Und es war schon schwierig genug, seit 2017 bei jeder sich bietenden Gelegenheit Scott Kelly oder Igor Cavalera in Belgien ins Much Luv-Studio von AMENRA-Bassist Tim De Gieter zu bekommen, wo tatsächlich alles an diesem Album eingespielt wurde. Als „Corona-Projekt“, wo alle vier Beteiligten ihre Parts aus der Ferne beisteuern, wäre ABSENT IN BODY womöglich schneller ans Ziel gekommen als mit dieser Vorgehensweise. „Plague God“ ist musikalisch dann tatsächlich keine große Überraschung. Irgendwie will einem dieser Satz nicht so recht über die Lippen kommen, denn man möchte ja den Beteiligten nicht mangelnde Kreativität unterstellen, aber klanglich spielt sich „Plague God“ eben in der Welt von NEUROSIS und AMENRA ab. Das markanteste Merkmal ist deshalb wohl Cavaleras Drumming mit punktuell tribalistisch anmutenden Passagen – eine ungewohnte Rhythmik in diesem finsteren, verzweifelten, dystopischen Dröhnen, das brutal und doomig dahinschleicht in fünf Songs, von denen drei auf über acht Minuten kommen, die beiden anderen aber auch noch über fünf Minuten laufen. Eine monumentale Klangskulptur in fünf Teilen.