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ABSENT IN BODY

Plague God

Wenn sich Freunde brachialer Gitarrenmusik eine Truppe ihrer Lieblingsmusiker zusammenstellen könnten – die Wahl fiele bei einigen womöglich auf diese vier Herrschaften: Schreihals Colin van Eeckhout, hier zudem noch am Tieftöner aktiv, Klampfer Mathieu Vandekerckhove (beide AMENRA), Scott Kelly (NEUROSIS, Gitarre) und Igor Cavalera (ex-SEPULTURA, Drums). Was für eine buchstäblich „heftige“ Mischung! Nun ist fünf Jahre nach Gründung des Projekts das Album-Debüt am Start. Und das hat es in sich. Beeindruckend ist dabei zuvorderst, wie sich die jeweiligen Klangfarben und Persönlichkeiten der Musiker zu einem vehementen, weltverneinenden Ganzen zusammenfinden. Klar: Die Kombination AMENRA-NEUROSIS liegt in kreativen Fragen sicher weit weniger auseinander. Bemerkenswert ist aber vor allem, wie Cavalera mit seiner typischen, energischen Rhythmusarbeit für unverhofft interessante Akzente sorgt. Ansonsten kommt „Plague God“ natürlich erwartbar finster, nihilistisch und unangenehm daher. Tiefe, dissonante Riffs, klagende Melodien und wüste Sound-Eruptionen sorgen fürs wohlig-unwohle Hörerlebnis. Das Genre definieren ABSENT IN BODY auf ihrem ersten gemeinsamen Studiowerk dabei gewiss nicht neu. Das allerdings dürften sich wohl auch die wenigsten Fans der beteiligten Prominenz gewünscht haben.