Dass es schwer sein würde, die weitere Reiseroute von THE RAPTURE festzulegen, war nach dem Erfolg des 2003 erschienenen "Echoes"-Albums klar. Damals war der ganze Dancepunk-Hype auf seinem Höhepunkt angelangt, die Wahl-New Yorker mittendrin.
Doch seitdem hat sich einiges verändert, das Dancepunk-Ding ist noch nicht ganz tot, aber riecht schon sehr streng, und so hatten THE RAPTURE nur die Chance, sich vom Pulk abzusetzen und ihren Sound weiterzuentwickeln.
Das haben sie auf "Pieces Of The People We Love" auch konsequent getan - und es gefällt mir nicht. Wenn Leute mit einem vagen Punk-Background die Entwicklung der frühen Achtziger nachvollziehen wollen, als aus Punk erst Wave und dann mal besserer, mal schlechterer Pop wurde, schön für sie, und manche Ergebnisse gefielen mir ausgesprochen gut, doch THE RAPTURE haben für mich den kompletten Ausstieg vollzogen, in stilistische Bereiche, die mich kein Stück interessieren.
Das hier ist ein lupenreines Dance-Album, leider auch sehr funky, purer Pop, und wenn es hier und da noch gewisse Parallelen zu alten Wegbegleitern wie RADIO 4 gibt, dann ist das die Ausnahme.
Ich bin gespannt, ob die Mainstream-Popwelt THE RAPTURE akzeptiert, denn von ihrer alten Kantigkeit sind durchaus noch Spuren geblieben - für mich jedoch zu wenig. (43:44) (4)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Joachim Hiller