KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD

Paper Mâché Dream Balloon

Sieben Köpfe, sieben Alben. KING GIZZARD, die unergründliche Psychformation aus Australien erfindet sich mal wieder neu. Einmal mehr legen sie eine neue Platte vor, die in keiner Weise irgendetwas ähnelt, was sie zuvor gemacht haben.

Nach Ausflügen in Primaten-Garage, Groove-Jams, Kraut- und Cosmic Rock ist ihnen nun mit „Paper Mâché Dream Balloon“ das erste konzeptlose Konzeptalbum gelungen. Zusammengehalten wird die lose Song-Sammlung von nahezu akustischer Instrumentierung ohne auch nur einen einzigen elektronischen Soundeffekt, gespielt mit einer Lockerheit, die man in dieser Qualität bestenfalls auf den ersten Alben von BELLE AND SEBASTIAN finden kann.

Bisweilen gehen die sehr entspannten Sunshine-Popsongs auch in Richtung der konventionelleren Werke aus der berüchtigten Canterbury Scene, also Robert Wyatt in seinen lichteren Momenten, die frühen CARAVAN (nicht zuletzt durch den Holzbäser-Einsatz), oder Kevin Ayers poppigste Songs.

Im Grunde eine erfreuliche Entwicklung, nur darf man sich in überhaupt keiner Weise darauf verlassen, dass das nächste KGATLW-Album auch nur ein kleines biisschen so klingt wie „Paper Mâché“.

Also erfreuen wir uns einfach am Ist-Zustand einer so talentierten wie wechselhaften Band ohne Plan, Konzept, dafür mit unendlichen Songideen und nie versiegender Spielfreude.