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OXYMORON

Fuck The Nineties ... Here’s Our Noize

Als „one of the best street punk albums of the 90s“ bezeichnet Christophe von Dirty Punk Records aus Südfrankreich das ursprünglich 1995 auf Helen Of Oi! und später auf Knock Out wiederveröffentlichte Debütalbum der aus der Nürnberger Ecke kommenden OXYMORON. Und deren Song „Dirty punk“ hat auch ganz direkt etwas mit der Wahl seines Labelnamens zu tun. Damals hatte Oi!/Streetpunk wieder einen ganz guten Lauf, nicht zuletzt hatten RANCID geholfen, diesen Sound weltweit wiederzubeleben. In Deutschland waren OXYMORON damals die ungekrönten Könige dieses rauh-melodiösen Sounds, sie waren nah dran an den britischen Originalen aus den späten Siebzigern und frühen Achtzigern und hatten mit Sucker einen Sänger, der auch sehr britisch klang, so gar nicht teutonisch, denn damals war die Naziglatzenscheiße der Jahre direkt nach der Wiedervereinigung noch ziemlich virulent. Da tat es gut, dass hier Skinhead-Musik nah dran war an den (weitgehend) unverdächtigen Originalen. Ich bezeichnete sie damals schwärmerisch als „die derzeit beste Streetpunk-Band Deutschlands, wenn nicht sogar Europas [...]. So klischeehaft wie nötig, so klischeelos wie wünschenswert, und was richtig fett Pluspunkte verdient, sind die englischen Texte, die bei dieser Band nicht vor inhaltlichen und grammatikalischen Peinlichkeiten strotzen.“ Tatsächlich ist das Album, das zuletzt 2014 in den USA von Six Feet Under neu aufgelegt worden war, erstaunlich gut gealtert, was auch etwas mit der damals schon guten Produktion zu tun hat. Eine vertane Chance ist der Verzicht auf ein Booklet mit Linernotes, Fotos und Erinnerungen – so eine Premium-Behandlung sollte solchen Klassikern immer zuteil werden. Immerhin gibt’s auf dem Innersleeve alle Texte – die in weiten Teilen gar nicht überholt wirken. 700 schwarze Platten, 300 in Orange-Gelb.