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WYLDE TRYFLES

Outta Tyme

Im steten Drei-Jahres-Rhythmus schieben die WYLDE TRYFLES aus Bordeaux ein neues Album für Soundflat aus der Halle, das dritte trägt den Titel „Outta Tyme“, womit sie womöglich auf die Eighties-Neo-Garage-Combo OUTTA PLACE anspielen. Deren Sound kommen die fünf Musiker bisweilen auffällig nahe, aber auch Bands wie CHESTERFIELD KINGS oder auch FUZZTONES haben deutliche Spuren in der Tryfles-DNA hinterlassen. Lead-Shouterin Lubna Bangs hingegen kräht ähnlich wie CYNICS-Sänger Michael Kastelic. Das Album ist mit seinen zwölf Titeln leider nicht der alleraufregendste Ritt durch die Garage-Prärie, die Songs sind allesamt furchtbar ähnlich inszeniert, hier fehlt etwas abwechslungsreichere Kost, alles bleibt im selben Tempo, das Riffing ist ebenso redundant wie die wenig inspirierten Vocals. Und auch bei den Arrangements ist noch Luft nach oben, beide Gitarren dreschen in der Regel dieselben Akkorde; schade, denn der Grundsound stimmt durchaus, und vor allem die Orgel-Linien geben den Songs Farbe und Charakter. Bleibt dennoch der Hinweis auf einige wirklich fesselnde Nummern: „Don’t press your luck“ hat einen catchy Refrain für einen primitiv stampfenden Garage-Groover, und der von dem „Back From The Grave 6“-Sampler bekannte THE SAVOYS-Smash-Hit „Can it be“ ist eine Nummer, die wirklich niemand ruinieren kann. Schade nur, dass das farblose Album keine wirkliche Tiefe besitzt, es wirkt oberflächlich, wie ein Schnellschuss ohne zündende Ideen.