Von „hopeful doom metal“ ist die Rede, als „Our Raw Heart“ angekündigt wird. Diese Bezeichnung ist genauso widersprüchlich wie sie für YOB zutreffend ist. Mehr denn je, wenn man die schwere Erkrankung von Frontmann Mike Scheidt mitdenkt, so dass „Our Raw Heart“ das Versprechen, Hoffnung zu transportieren, nicht nur musikalisch einlöst, sondern gleichzeitig seinen verbesserten Gesundheitszustand mitteilt.
Die desillusionierten Lyrics werden von tröstenden und euphorischen Kompositionen konterkariert, am nachdrücklichsten in der sechzehnminütigen Ballade „Beauty in falling leaves“. Und dann sind da die träge vor sich hin malmenden Schrottpressen wie „In reverie“.
Wer immer noch nicht weiß, wie Doom Metal klingt, kann sich von diesem herrlich prototypischen Stück verfluchen lassen. Der Opener „Ablaze“ ist gleich der fulminante Höhepunkt. Scheidts Stimme durchdringt das sludgige Dickicht mit enthemmter Vehemenz.
Mit „Our Raw Heart“, dem achten Album der Band aus Oregon, ist YOB ein unheimlich fesselnder und vitaler Siebzigminüter gelungen, dessen kolossale Härte eine Vielzahl an durchdringenden Stimmungen und Emotionen einfängt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #117 Dezember 2014/Januar 2015 und Henrik Beeke
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