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ROUGE

On A Sensual Ride

Nach dem Tape ist vor der LP, jedenfalls mit etwas Glück wie hier. Zwei lange Jahre später legen die Berliner nach, haben ihren Sound noch mal verdichtet und zwei Schippen draufgelegt. Der Gitarrensound ist deutlich kantiger geworden und spielt diese fiese Twangmelodien mit einer Wucht, die sich hören lassen kann. Klingt extrem tight, wie aus einem Guss und vor allem nach Bands, die derzeit von der gegenüberliegenden Seite des Erdballs kommen, um hier abzuräumen. Synthesizer, eine Alleskönnergitarre (fiese Riffs, Rhythmus, Lärm, was du willst und nicht erwartest), brutaler Bass, ein Tier am Schlagzeug und diese großartige Sängerin brauen eine höllisch dicke Suppe, die gleich viermal brennt. Herrlich angepisst vereinen sich hier früher Punk von der Westküste, Garage- und Hardcore-Anleihen zu einem Mix, der exzellent aufgenommen und druckvoll abgemischt wurde. Durchschnaufen gibt es bei den acht Songs nur beim Umdrehen der Platte und damit sind wir auch bei dem einzigen Manko, denn nach den acht Tracks, die auf 45 rpm laufen, ist auch schon wieder Schluss. Also ich könnte noch! Dann eben wieder von vorne.