Foto

OFFSPRING

Supercharged

„Supercharged“, das neue Werk von THE OFFSPRING, ist eine typische OFFSPRING Platte. So nichts- und vielsagend kann man die Scheibe zusammenfassen. Die Grundformel ist auch nach fast vier Jahrzehnten unverändert. Eine ordentliche Prise Humor, Optimismus und Zynismus halten sich genauso die Waage wie Punk und Pop und über allem thront die markante Stimme von Dexter Holland. So bekannt, so gut. Qualitativ gibt es da rein gar nichts zu meckern und wer sich am typischen Sound der Band nicht satthören kann, dem kann man „Supercharged“ schon mal empfehlen. Alle, die sich allerdings etwas mehr Abwechslung, neue Ideen und eine Weiterentwicklung erhoffen, gehen zumindest in großen Teilen leer aus. Klar gibt es wie gewohnt das eine oder andere kleine Experiment, große kreative Schübe sollte man allerdings nicht erwarten. Dafür gibt es hier und da mal nette Momente wie das Gitarrensolo in „Come to Brazil“. Allerdings zünden Songs wie „The fall guy“, „Truth in fiction“ und „Make it all right“ vom ersten Hördurchgang an. „OK, but this is the last time“ ist mir dann aber zu unspektakulär und zu anbiedernd an Pop-Rock. Bei diesem einen Ausreißer bleibt es allerdings und so kann man das gut verschmerzen. Das restliche Album hält nämlich angenehm das Tempo oben. „Light it up“ ist eine typische OFFSPRING-Single: schnelle Strophe, der typische Gesang von Dexter Holland und Chöre, die man auch nach drei durchzechten Festivaltagen noch treffsicher mitgrölen kann. Das zündet auch nach fast vierzig Jahren Bandgeschichte und spricht für ihre Qualität. Allerdings kämpfen THE OFFSPRING mittlerweile gegen sich selbst an. Oder eher gegen den eigenen Backkatalog, in dem solche Singles dutzendfach zu finden sind, teilweise mit weitaus prägnanteren und geileren Refrains. Was nicht heißen soll, dass „Supercharged“ keinen Spaß macht. Die Größe von „Americana“, „Smash“ oder „Conspiracy Of One“ erreicht das Album allerdings nicht.