BRAID

No Coast

Seit der phänomenalen Comeback-EP „Closer To Closed“ von 2011 gibt es BRAID aus Champaign, Illinois wieder, die sich von allen Neunziger-Emo-Bands in der Hinsicht unterschieden, dass sie wie fast keine zweite komplex und rhythmusbetont waren, trotz allem ihre Ideen aber immer dem Song dienlich blieben.

Mit HEY MERCEDES gab es nach der Auflösung 1999 auch eine Nachfolgeband mit drei BRAID-Mitgliedern, die aber um einiges poppiger war. Diese Entwicklung hat sich spürbar auf „No Coast“ ausgewirkt.

Zumindest wirken die Songs dieser Tage weniger „edgy“ als noch auf „Frame & Canvas“ und „The Age Of Octeen“: „East end hollows“ oder das balladeske „This is not a revolution“ sind beinahe reine Pop-(Punk-)Songs.

Ansonsten sind die Trademarks der Band in jedem Stück zu spüren: der markante, hohe Gesang der beiden Sänger Bob Nanna und Chris Broach, das elaborierte Schlagzeug, der Spagat zwischen Pop-Appeal und dem Hang, sein Handwerk zur Schau zu stellen.

Dieser Ansatz ist es auch, welcher die Band seit jeher ausmacht, und so sind der Titeltrack, „Pre evergreen“, „Put some wings on that kid“ und „Lux“ die besten Songs auf diesem neuen Album.

Nach oben genannter EP und dem Fakt, dass sie in den letzten Jahren schon wieder ein paar Shows gespielt haben, hat das hier auch wenig von einer Reunion. „No Coast“ präsentiert BRAID runderneuert, aber in Reinform.