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NITS

Omsk / Da Da Da

Die 1974 gegründeten NITS dürften eine der profiliertesten holländischen Popbands überhaupt sein, die bis heute aktiv sind. In diesem Jahr erschien auch ein neues Album namens „Knot“, das allerdings recht enttäuschend ausfiel.

Außerhalb Hollands dürften NITS aber ein reines Nischenthema sein, denn ihr letzter echter Hit war 1988 „In the Dutch mountains“. Grundsätzlich hat das Frühwerk der NITS aber einiges zu bieten, wenn man sich für Pop abseits des Massengeschmacks interessiert, der bei den Holländern auch immer eine minimalistische und experimentelle Seite besitzt, der von plattem Elektropop, wie er in den Achtzigern populär war, bis hin zu schwermütigen Chanson-artigen Songs reicht, so als ob man HUMAN LEAGUE, DEVO, SOFT CELL und TALK TALK miteinander gekreuzt hätte.

Hinzu kommen auch gewisse BEATLES-eske Momente, zumal Sänger Henk Hofstede sogar fast wie John Lennon klingt. Grundsätzlich ist bei den NITS alles möglich, was auch die beiden bei Music On Vinyl auf 180-g-Vinyl – wobei das Gewicht bekanntlich keine Garantie für guten Klang ist – wiederveröffentlichten Platten „Omsk“ (1983) und „Da Da Da“ (1994) zeigen.

Tatsächlich besitzen die beiden auf transparentes Vinyl gepressten Platten aber wirklich eine recht gute Klangqualität – „Da Da Da“ erschien auch das erste Mal auf Vinyl und enthält im Gegensatz zur CD fünf Bonustracks.

Dabei gefällt mir der insgesamt düsterere Sound von „Omsk“ besser als die etwas kommerzielleren Songs von „Da Da Da“, dem ersten US-Release für die NITS. Insgesamt sind aber beide Platten trotz der ihrer zeitlichen Distanz schöne Beispiele für den vielfältigen und immer überraschenden Ideenreichtum der Holländer, die sich mit ihrer Musik über die Jahre immer weiter vom gerade aktuellen Zeitgeist entfernten.