Erst mit dem dritten Release können mich THE POISON ARROWS aus Chicago so richtig überzeugen. Interessant fand ich ihre bisherigen Veröffentlichungen auch bisher schon, stehen Patrick Morris (früher bei DON CABALLERO; Bass und Loops) und Justin Sinkovich (einst ATOMBOMBPOCKETKNIFE; Gitarre, Keyboards, Percussion, Gesang), unterstützt durch Adam Reach am Schlagzeug, doch für Qualität, aber der entscheidende Kick fehlte mir.
Das ist bei „Newfound Resolutions“ anders, das mit 14 Songs und 70 Minuten Spielzeit ein beeindruckendes Opus geworden ist. Für einen Teil der Songs haben sich die Arrows von befreundeten Bands gesangliche Unterstützung geholt, nämlich Pall Jenkins (BLACK HEART PROCESSION), Brian Case (90 DAY MEN, PONYS), Eric Chaleff (BLOODIEST, FOLLOWS, STERLING) und Mia Clarke (ELECTRELANE, FOLLOWS), und irgendwie schaffen sie es, über diese Distanz, die in Zeiten, als man Alben noch ausschließlich auf Vinyl veröffentlichte, als Doppelalbum bezeichnete, immer spannend zu bleiben.
Mich erinnern sie dabei punktuell immer wieder an die leider inaktiven GIRLS AGAINST BOYS, aber sie bewegen sich auch in ausufernden, monumentalen Instrumentalrock-Gefilden, setzten bis zu vier Bässe gleichzeitig ein, nutzen die Spielzeit und Anzahl der Songs zu musikalischen Experimenten in einer Bandbreite, dass man mit dem Versuch einer griffigen Umschreibung des Sounds zwangsläufig scheitern muss.
Wer allerdings mit dem bisherigen Schaffen aller Beteiligten vertraut ist und dieses schätzt, sollte hieran großen Spaß haben.
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