Seit dem titellosen 2016er Album heißt die kanadische Band aus Calgary, Alberta, die einst als VIET CONG begann, wegen übergroßer Empfindlichkeit gewisser Kreise in den USA nicht mehr so, sondern ganz unverdächtig PREOCCUPATIONS.
Sänger, Songwriter und Bassist Matt Flegel ist immer noch der unumstrittene Kopf des Vierers und beschreibt das sehr kreativ „New Material“ betitelte Album mit den Worten: „It’s an ode to depression and self-sabotage.“ Klingt dramatisch und selbstzerstörerisch und verlangt nach einer Erklärung, denn so schwarz und hoffnungslos klingt die Band keinesfalls.
Zwar versuchen sich PREOCCUPATIONS nicht zwanghaft als Retro-Band, dass ihre musikalischen Vorbilder aber sämtlich aus dem britischen Post-Punk der Achtziger kommen, wird an allen Ecken deutlich.
Sie haben ein Händchen für Rhythmik, für Percussion, und das bringt mich immer zur musikalischen Tiefe und Vielfalt von BAUHAUS, aber FAD GADGET und SIOUXSIE AND THE BANSHEES klingen an – jene Bands dieser Jahre, die immer auch ein Händchen für gute Songs und fast schon Pop hatten.
Von fadem Pop, wie ihn heute die völlig belanglos gewordenen EDITORS fabrizieren, sind PREOCCUPATIONS allerdings weit entfernt. Ich mag die Vielschichtigkeit und Vielfalt dieses Albums, das durchaus Parallelen zu SOFT MOON aufweist.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #164 Oktober/November 2022 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #137 April/Mai 2018 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #128 Oktober/November 2016 und Thomas Kerpen