Vor gut einem Jahr hieß dieses kanadische Quartett noch VIET CONG. In der Besprechung in diesem Heft zu ihrem Debüt wurde bereits gemutmaßt, dass der Name VIET CONG den Kanadiern noch einigen Ärger einbringen könnte, die schließlich auch deswegen Konzerte absagen mussten, da man ihnen niedere Motive wie Rassismus und Diskriminierung vorwarf.
Jetzt hat man sich in PREOCCUPATIONS umgenannt, was schon mal ein guter Witz ist, denn das bedeutet „Voreingenommenheiten“, also ein deutlicher Kommentar auf diese Bandnamen-Diskussion. Klingt aber auf jeden Fall cooler und weniger schmierig.
An der grundsätzlichen kulturellen Aneignung des Goth-Pop der Achtziger hat sich bei den Kanadiern indes wenig geändert, die auf der Welle der zahllosen Bands schwimmen, die dem Post-Punk dieser Ära in mehr oder weniger modernisierter Form huldigen.
Während der Sänger erstaunlicherweise sehr an den leidenden Ton eines Mark Lanegan erinnert, präsentieren die Ex-VIET CONG sich als die besseren EDITORS. Als Kind der Achtziger fällt es einem schwer, das nicht irgendwie charmant zu finden, andererseits führt ein gewisses Überangebot in diesem Bereich auch zu deutlichen Ermüdungserscheinungen, zumal PREOCCUPATIONS manchmal etwas bissiger und mehr gegen den Strich gebürstet sein könnten.
Unter dem Strich aber immer noch ein ansprechendes Album für alle Retro-Düstersound-Fans.
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