Warum dies der erste deutsche Release des bleichgesichtigen nordenglischen Soul/Funk/Acid Jazz-Quartetts ist, bleibt rätselhaft. Denn in der britischen Szene haben sie seit 1999 für ausreichend Furore gesorgt.
Sie spielten als Begleitband der Blue Note-Legende Lou Donaldson, sie sind Corinne Bailey Raes Backing-Band, sie haben bisher fünf Alben, und einen ganzen Haufen brandheiße Singles veröffentlicht, und einflussreiche Szenegurus wie Giles Peterson oder DJ Shadow singen Loblieder auf sie.
Und dies völlig zu Recht. Es ist einfach unfassbar, wie es diesen anämischen dünnen Gestalten gelingt, so unfassbar charmanten, hochgradig groove-lastigen Rappelzappel-Dancefloor-Jazz mit einer mehr als üppigen Prise funky Sounds zu produzieren.
Eins ist gewiss: Jede einzelne Nummer der NEW MASTERSOUNDS geht ohne Umweg direkt vom Gehörgang in die Beine. Ob beim funkigen "Can't hold me down", beim Deep Soul von "Your love is mine", beim Northern Soul-Feger "Be yourself", oder bei den Flamenco-Patterns des schmissigen "Barca", alle Songs sind absolut kompetent vorgetragene und produzierte Groove-Perlen, die absolut keinen Vergleich mit den alten Haudegen der Bewegung wie etwa den METERS oder dem kompletten Blue Note-Stall zu scheuen brauchen.
Das Sternchen des letztjährigen Sommerhits "Put your records on", Miss Bailey Rae gibt übrigens auch ein Gastspiel, ebenso wie Sam Bell, der das smarte "Tin drum" vorträgt. Ein Album sowohl für Wohnzimmer wie Club geeignet, dass den wahren Soul aus dem Funk zaubern kann.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Gereon Helmer