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RAUCHEN

Nein

Es gibt viele Dinge, zu denen RAUCHEN „Nein“ sagen: Polizeigewalt, Kapitalismus, Genregrenzen. Auch auf ihrem zweiten Langspieler, der eigentlich eine Kopplung von drei seit Oktober 2021 monatlich veröffentlichten EPs ist, nehmen sie mal wieder kein Blatt vor den Mund. Wut und Frust angesichts der Herausforderungen unserer Zeit bringt Frontfrau Nadine Jehle-Müller knapp und prägnant auf den Punkt. Platz für Lyrik bleibt da nicht, muss aber auch nicht sein, denn RAUCHEN machen eh ihr eigenes Ding. In eine Schublade möchten sie sich nicht stecken lassen. Neben wildem, nur schwer verständlichem Gekreisch, dröhnt einem roher Punk entgegen, bewusst unberührt und drahtig. Das muss man mögen – oder eben nicht. RAUCHEN polarisieren. Wie schon mit ihrem Debütalbum „Gartenzwerge unter die Erde“ setzen sie sich über die Grenzen von Genres und Geschmäckern hinweg. Die Songs sind oft keine zwei Minuten lang, mit immer wieder ähnlichen Strukturen. So bleiben die Hamburger ihrem Stil treu, wenngleich sie sich von Stilrichtungen distanzieren, die nicht die eigenen sind. Kurz: Auf „Nein“ kracht’s – aber richtig.