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ALLEN RAVENSTINE

Nautilus / Rue Du Poisson Noir

Allen Ravenstine legt mit „Nautilus“ und „Rue Du Poisson Noir“ die noch fehlenden Teile einer vier EPs umfassenden Serie namens „The Tyranny Of Fiction“ vor. Die ungewöhnlichen Modular-Synthesizer-Sounds des Gründungsmitglieds von PERE UBU prägten die 1975 gegründete, experimentelle Artrock-Band bis zu seinem Ausstieg im Jahr 1989. Ravenstine versammelt acht Musiker:innen um sich, die seine Synthesizer-, Theremin- und Piano-Versatzstücke begleiten und der titelgebenden Fiktion eine Art „hyperreal chamber music“ entgegensetzen. Diese bringt sich gegen die Tyrannei der Fiktion in Stellung. Ein übergeordnetes kompositorisches Anliegen ist rein formal allerdings nicht erkennbar. Die vier EPs – mit einer Spielzeit von über zwei Stunden – sind eine vielschichtige und konfuse Ansammlung von Songs, die zwischen Musique Concrète, überbordender Kammermusik und „kosmischen“ Easy-Listening-Jazz-Tunes kreisen. Die reichlich instrumentierten Stücke strahlen in ihrer wirren Aufeinanderfolge eine Unruhe aus, als wäre ihnen Vorgänger und Nachfolger vollkommen unbekannt. Dadurch umweht die eigentlich entspannten Song-Fragmente auf „Nautilus“ und „Rue Du Poisson Noir“ eine Anspannung, die es der Musik unnötig unbequem macht, sich zu entfalten.