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MUSH

Lines Redacted

Kaum ein Jahr nach ihrem Debüt folgt mit „Lines Redacted“ das zweite Album des Trios aus Leeds. Kein Wunder – konnte man Album Nummer eins doch nicht wirklich betouren und nutzt jetzt die Auszeit für kreative Auswüchse. „Lines Redacted“ verfolgt die auf „3D Routine“ eingeschlagene Ausrichtung, nun ja ... „konsequent“ weiter. Inhaltlich reflektieren in den zwölf Songs unterschiedliche Erzählerstimmen die etwas apokalyptischen Verhältnisse dieser Tage. So weit, so art-rockig. Musikalisch bedient man sich weiterhin bei windschiefem Indie mit einer deutlichen PAVEMENT-Note (nur nicht ganz so schief). Der Gesang von Dan Hyndman erinnert bisweilen an Eddie Argos von ART BRUT. In der ersten Albumhälfte schunkelt sich die Band dabei recht belanglos durch die Songs. Zum Glück rettet es die zweite Hälfte! Songs wie das straighte „Seven trumpets“, das sich einen kurzen Break gönnt, oder das fast instrumentale „Morf“ (mit SONIC YOUTH-Dengeleien) funktionieren tadellos. „Hazmat suits“ ist leicht verzerrt und kombiniert eine melodieselige Gitarre mit angenehm hakeligem Schlagzeug und feinem Krach. „B2BCDA“ ist allein tempomäßig schon ein Ausreißer. Und in den fast acht Minuten von „Lines discontinued“ gibt’s dann auch endlich richtigen Lärm. Das ist ja gerade noch gut gegangen ...