MOVEMENT

Revolutionary Sympathies

Hier macht Mad Butcher das meiner Meinung nach bis dato beste Album der Skinny Tie-Marxisten wieder zugänglich, das ich jedem MOVEMENT-Debütanten ohne Zögern als ihr Prachtstück ans Herz legen würde. Auf „Revolutionary Sympathies“ gelingt ihnen der Brückenschlag zwischen Powerpop, Blue Eyed Soul und englischer Working Class-Gitarrenmusik der Jahre ’76-’89 mit mehr Eleganz als auf „Move!“ und mehr Spritzigkeit als auf „Fools Like You“, habe ich doch bereits an anderer Stelle Bedenken geäußert, sie hätten auf späteren Releases ihrem 2005er Sound zu stark hinterher geeifert.

Auf diesem Killer-Album haben sie jedoch ihren Powerhouse-Modpunk zur Perfektion getrieben, erinnerten mit kleinen, bezaubernden Popsongs wie „My street“, „A little rain“ oder dem Titeltrack an die Pose von THE JAM und THE RONETTES, den Style von SKIN-DEEP, THE BURIAL oder THE REDSKINS und die Agitation von THE CLASH, ohne dabei bemerkenswert die Energie des Vorgängers gedrosselt, sondern den Songs einfach mehr Raum zur Entfaltung gegeben zu haben.

Da reiben sich soulige Parts am rauhkehligen Gesang, poppige Leichtfüßigkeit am pumpenden Upfront-Sound und Barrikadenbaurhetorik an der smarten Gesamtverpackung. Aus diesen effektvoll umgesetzten Divergenzen sowie dem großartigen Songwriting generiert diese Platte ihren Effekt und bleibt bislang unerreicht.