MOVEMENT

Move!

Als „Move!“ 2003 erschien, war ich hin und weg vom Sound dieser Band, die nicht nur gut klang, sondern auch so aussah. Mit 14 Jahren waren mir Bands wie THE REDSKINS, HOUSEMARTINS, THE BURIAL oder SKIN-DEEP kein Begriff, und so waren THE MOVEMENT mein Erstkontakt mit einer Band mit einem politisierten, aber smarten Sound, coolen Auftreten und Aufrührer-Attitüde.

Über die Jahre – abgesehen von Sherfeys Solophase und dem kurzzeitigen Brachliegen der Band – entwickelten sich die Punks im Dreiknopfanzug zu einer reellen Instanz, reiften ihren Neo-’79-Sound mit leichtfüßigen Sixties-Vibes aus („walking like THE SUPREMES, talking like THE CLASH“) und werden sicherlich auch bei zukünftigen Platten nach diesem Rerelease ein Garant für ausgefeilte Songs sein, die eine Brücke vom Hardmod/Punk-Sound zu expliziter Gesellschafts- und Systemkritik schlagen.

Die Bedeutung dieser Band steht also gar nicht zur Diskussion. Und auch wenn „Move!“ in der Retrospektive gegenüber den beiden folgenden Alben etwas fahrig und überhitzt wirkt und THE MOVEMENT meiner Meinung nach in den ruhigeren, gelasseneren, souligen Songs zur wirklichen Brillanz auflaufen, ist dieses Album doch maßgeblich daran beteiligt, dass man heute nach nur drei Akkorden eines MOVEMENT-Songs sagen kann: „Ach, das sind doch ...“ Noch nie klang die Revolution schöner.