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MOTORPSYCHO

Ancient Astronauts

In den letzten Jahren hatten die altgedienten Norweger MOTORPSYCHO mit „The All Is One“, „Kingdom Of Oblivion“, „The Crucible“ und „The Tower“ exzellente Spätwerke aufgenommen, zumindest wenn man ihrem über die Jahre verfeinerten komplexen und vertrackten Hard- und Progrock noch etwas abgewinnen konnte. Zur einfallslosen Siebziger-Retro-Band wurden MOTORPSYCHO damit aber nie, dafür blieb ihre durchaus experimentelle Aneignung von Seventies-Rock immer zu unberechenbar und anspruchsvoll. Mit „Ancient Astronauts“ (der Erich von Däniken in Erinnerung rufende Titel passt recht gut zum krautrockigen Aspekt ihrer Musik) machen sie es ihrem Publikum nicht unbedingt leichter, denn die Platte besteht nur aus vier, überwiegend auf Gesang verzichtenden Stücken – das längste ist 22 Minuten lang, das kürzeste zwei – mit langen Instrumentalteilen und sehr melodischen, folkigen Intermezzi, die für ein Filmprojekt und eine Tanzaufführung entstanden. Das Ganze wurde wohl live im Studio als Trio aufgenommen und besitzt dadurch einen noch stärkeren Improvisationscharakter. Die grundsätzliche Energie und Virtuosität, mit denen MOTORPSYCHO seit längerem Prog umkrempeln, blieb auch hier erhalten, aber es kommt unter dem Strich kein so richtig homogenes und für jeden gleichermaßen zugängliches Album dabei heraus, wobei es auch nicht die songwriterische Qualität der oben erwähnten Platten besitzt, trotz immer wieder mitreißender Momente, vor allem wenn die Norweger sich in wilden rockigen Exzessen ergehen.