Danke für den Hinweis – und ich wusste doch, irgendwo hatte ich einen Sound wie bei „Red tide“ schon mal gehört: In Philip Glass’ legendärem Soundtrack zum 1982 erschienenen US-Dokumentarfilm „Koyaanisqatsi“ – quasi die Blaupause aller Hinterbühnenprojektionen instrumentaler Post-Whatever-Bands.
Godfrey Reggio zeigte darin in Zeitlupe und in majestätischer Schönheit Aufnahmen US-amerikanischer Landschaften und Städte. Ein Film ohne Worte, nur Bilder und Musik, über das Verhältnis von Mensch, Natur und Technik.
Scott Morgan aus Vancouver, dessen Alter Ego LOSCIL darstellt, war nach langer Zeit eine alte VHS-Cassette des Films in die Hände gefallen, und aus der Beschäftigung damit entwickelte sich dieses Album – quasi eine Interpretation des Soundtracks, dessen Nacherzählung in eigenen Klängen.
Parallel dazu zwangen Morgan schwere Erkrankungen von Freunden und Angehörigen, sich Gedanken über die eigene Vergänglichkeit zu machen – er sieht seine Musik als Trost spendend an, aber auch als Hilfe, Neues und Überraschendes zu erkunden.
Ein vielschichtiges Album eines kreativen Soundtüftlers.
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