Der kanadische Ambient-Musiker LOSCIL formt „Clara“ aus nichts weiter als aus einer dreiminütigen Aufnahme eines 22-köpfigen ungarischen Orchesters. Aus diesem obskuren Sample entwirft Scott Morgen einen homogenen Siebzigminüter, der randvoll ist mit melodieverliebter Abstraktion und schönen Texturen. Ihm gelingt es, dem Ausgangsmaterial durch eine kunstfertige Umformung den einzigartigen LOSCIL-Sound zu implementieren, indem er einzelne Akkorde loopt, sie Delay-getränkt dehnt oder indem er ganze Streichersektionen in ein anderes Licht taucht. Diese Neustrukturierung löst die ursprüngliche Musik aus dem Zusammenhang und bringt subtile Melodien und eine Aura hervor, die nicht nur das Sample selbst, sondern Ambient im Allgemeinen in neue Sphären lenkt.
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