MÖTLEY CRÜE stehen grundsätzlich für all das, was der geneigten Ox-Leserschaft vermutlich die Fußnägel aufrollt. Skandale, sexistischer Rock’n’Roll-Lifestyle, Drogenmissbrauch. Wer die mäßig gelungene Bandbiografieverfilmung „The Dirt“ gesehen haben sollte, wird seine Meinung auch nicht groß ändern. Nun haben BMG, die erst vor etwa einem Jahr den kompletten Backkatalog von MÖTLEY CRÜE aufgekauft haben, die ersten fünf Alben in einem stabilen Pappschuber wieder auf den Markt gebracht. Musikalisch am interessantesten ist nach wie vor das ursprünglich DIY produzierte und auf dem bandeigenen Label Leathür Records veröffentlichte Debüt „Too Fast For Love“ aus dem Jahre 1981. Die Band spielt hier noch eigenwilligen und eingängigen Hardrock, der trotz der inzwischen vergangenen über vierzig Jahre durchaus zu gefallen weiß und mit „Live wire“ oder „Take me to the top“ ruppig-naive Hits mit viel Charme zu bieten hat. Mit „Shout At The Devil“ von 1983 gelang der Sprung zum Majorlabel. Die Songs wurden etwas härter und man kokettierte optisch (Pentagramme) und textlich (Intro, Titelsong) mit dem Okkultismus. Spätestens ab dem dritten Album „Theatre Of Pain“ (1985) war die Band komplett im so genannten Hair Metal angekommen und der Sound wurde immer radiotauglicher. Dem Erfolg hingegen tat dies keinen Abbruch und die Alben Nummer vier („Girls, Girls, Girls“) und fünf („Dr. Feelgood“) erreichten, auch wegen massiven Airplays bei MTV, mehrfachen Platinstatus. Alle CDs kommen als Digipak mit Inlay und Songtexten, aber leider ohne jegliche Linernotes oder Bonustracks.
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