Einer der bemerkenswerten Aspekte in der Karriere der 1967 gegründeten deutschen Elektronik-Pioniere TANGERINE DREAM dürfte sein, dass sie zehn Jahre später zur Hochzeit ihrer Popularität in Hollywood als Soundtrack-Komponisten entdeckt wurden.
Als Erster griff William Friedkin 1977 für „Sorcerer“, seinem Remake von „Lohn der Angst“, auf TANGERINE DREAM zurück, mit Michael Mann arbeiteten sie zweimal zusammen (bei „Thief“ und „The Keep“).
Ridley Scott setzte ihre Musik dann 1985 bei „Legend“ ein und man wundert sich, warum er das nicht schon drei Jahre zuvor bei „Blade Runner“ getan hatte. In vielen Fällen ist die Musik von TANGERINE DREAM aber interessanter als der Film selbst, wie auch bei „Miracle Mile“ von 1988, einer seltsamen Romcom vor der Kulisse eines ausbrechenden Atomkriegs.
Die Achtziger schlagen hier soundästhetisch zwar deutlich zu Buche, „Miracle Mile“ gehört aber dennoch zu den überdurchschnittlicheren Soundtracks der Band. Denn TANGERINE DREAM gelingt hier eine homogene Mischung aus griffigem Synthpop und einem atmosphärischen, auf die Dramaturgie des Film zugeschnittenen Klangteppich, wodurch „Miracle Mile“ auch als eigenständiges Werk ohne die dazugehörigen Bilder sehr gut funktioniert.
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