TANGERINE DREAM

Sorcerer

Für die deutschen Elektronikmusik-Pioniere TANGERINE DREAM war „Sorcerer“ von 1977, die Musik für William Friedkins exzellentes, hierzulande drastisch gekürztes Remake von „Lohn der Angst“, ein sehr bedeutsames Album, war es doch ihr Türöffner in Hollywood für weitere Filmmusik-Aufträge.

Wie so oft bei Filmmusik handelt es sich auch bei „Sorcerer“ um überwiegend fragmentarische Stücke, bei denen die atmosphärische Dichte im Vordergrund steht, und diesbezüglich entfalten sich hier zum Teil umgemein bedrohliche Soundscapes.

Interessant ist dabei die Tatsache, dass TD nur ein Drehbuchentwurf als Grundlage für ihre Musik vorlag, zu der Regisseur Friedkin seinen Film später umschnitt, und der wohl die Band auch für „Der Exorzist“ verpflichtet hätte, hätte er sie schon vorher gekannt.

Um sich generell mit dem TD-Schaffen auseinanderzusetzen, bieten sich eher die beiden, ebenfalls bei den Cherry Red-Unterlabels Esoteric/Reactive erschienenen Compilations „Ride On The Ray – The Blue Years Anthology 1980-1987“ und „Sunrise In The Third System – The Pink Years Anthology 1970-1973“ an, bei denen man es allerdings mit zwei vollkommen unterschiedlichen Bands zu tun hat.

Denn Bandkopf Edgar Froese steuerte TD in den Achtzigern mit wabernden Synthiesounds immer mehr Richtung New Age-Entspannungsmusik, während die Siebziger bestimmt waren von psychedelischem Drone-Rock ohne Synthesizer-Unterstützung.