Da meint man, einen guten Überblick über die hiesige Szene zu haben, und dann kommt einem eine Kölner Band unter, die seit zwanzig Jahren zusammen lärmt und mit „Rosemary“ ihr fünftes Album vorgelegt hat – und deren drei Mitglieder die lustig-absurden Pseudonyme Jimi Gomorra, LDillon und Luigi Libido tragen.
Der Promozettel will einem die Dreiviertelstunde Musik als Noise-Rock, Post Hardcore beziehungsweise Post-Punk verkaufen. So weit, so interessant. Beim Opener „Down“ hingegen bin ich irritiert, klingt er doch wie eine wehleidpige, zähflüssige Grunge/Alternative-Rock-Ballade der eher nervenden Art.
Doch danach wird’s richtig spannend: Das Trio lärmt sich sphärisch und mit viel Delay, einem knackig-verzerrten Bass, ein paar Synthie-Einsätzen und leidendem Gesang bis Geschrei durch die weiteren acht Nummern.
Und das alles mit einer herrlichen Neunziger-Mentalität im Geiste von CIVIL DEFIANCE, FUDGE TUNNEL oder den ähnlich agierenden PHILM.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #103 August/September 2012 und Joni Küper
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Arndt Aldenhoven