Man möge sich die Songs vorstellen, als ob jemand sorgfältig einen Bogen spannt, präzise zielt und den Pfeil dann in einer galanten Bewegung ohne ersichtliche Mühe von der Sehne schnellen lässt. Der Song selber setzt selbstverständlich erst mit der Teilung der Luft ein, wenn die Spitze mit unbändiger Energie auf einen zurast und nicht nur Ohren und Kopf erfasst, sondern als Ziel den gesamten Körper erwählt zu haben scheint.
In dem Moment, wo sich Hirn und Reaktion Guten Tag sagen und man das schwere Holzschild Typ Noiserock hochreißt, beginnt der Pfeil - der bei näherer Betrachtung feingliedrig und trotzdem extrem durchschlagskräftig erscheint - Kapriolen zu schlagen und in deinem vom Adrenalin aufgeputschten Gehirn macht sich langsam Entspannung breit - MINUSMEN sind angekommen, Volltreffer.
Neben dem gekonnten Noise streut das Trio dabei Indie mit leicht psychedelischem Schlag ein und verliert dabei nie an Durchschlagskraft. Eine ausgereifte Band, der man die Weiterentwicklung zum letzten Album anmerkt und die sich zielstrebig in ihren eigenen Bahnen bewegt.
Die Energie dieses Albums lässt selbst in der eigenen Wohnung Live-Atmosphäre aufkommen, mitschreien und begeistert sein. (36:29) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #61 August/September 2005 und Simon Brüggemann
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #103 August/September 2012 und Joni Küper
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #131 April/Mai 2017 und Arndt Aldenhoven