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NEW HATE RISING

Miles

Was hat Stendal Spannendes zu bieten? Laut Wikipedia gibt es in der ostdeutschen Hansestadt eine Reihe von Denkmälern, ein sehenswertes Theater sowie das Winckelmann-Museum. Eine weitere kulturelle Sensation wird dieser Tage mit „Miles“ dazukommen, dem neuen Album der Hardcore-Punkrocker NEW HATE RISING. Ein gutes Händchen für die Kombination zwischen Härte und Melodie wird geboten. So zum Beispiel der Titeltrack, der wie ein BAD RELIGION-Song anfängt, um den Hörer dann nach knapp einer halben Minute mit einem brutalen Gangshout zu überfallen. Sänger Andy variiert zwischen hymnischen Punkrock-Gesang und heiserem Hardcore-Shouting, um in der Mitte dann noch mal seine melodische Seite zu zeigen. Zusammen mit einem subtilen Gitarrensolo muss man dieses Wechselbadgewitter erstmal verdauen, obgleich es bei jedem Hördurchlauf besser wird. „Miles“ erinnert ein wenig an eine Kreuzung zwischen STICK TO YOUR GUNS und BILLY TALENT. Auf jeden Fall ist „Miles“ kein 08/15-Album, das mit der heißen Nadel gestrickt wurde. Dafür gibt es viel zu viel zu entdecken. Das hymnische „Black and white“ etwa oder auch die irre schnelle Hardcore-Nummer „Pain“. In einem ganz anderen Licht erscheint die Band dann, wenn sie die zuckersüße Akustiknummer „A new start“ loslässt, die ein wenig an BOYSETSFIRE erinnert. Im Anschluss zerballern sie dann mit „Choose the devil“ wieder die Gehörgänge und lassen einen heftigen Ohrwurm da. Summa summarum haben die Jungs aus Stendal mit „Miles“ ein richtig starkes Album am Start, das vielschichtig über den Tellerrand des Harcore-Genres blickt und so unglaublich frisch rüberkommt. Sehr empfehlenswert.