NEW HATE RISING

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Never change a winning team

Die Band aus Stendal macht Hardcore. So simpel kann es manchmal sein. Wir sprechen mit Drummer Tobi über den Werdegang seiner Band, ihre neue 10“-EP, „As One“ und Inspiration in einem Genre, in dem sich manchmal auch vieles wiederholt.

Ihr seid jetzt 17 Jahre eine Band und habt fünf Alben veröffentlicht. Wie haben sich die Band und euer Sound über die Jahre verändert?

Zu Beginn lag unsere Altersspanne noch zwischen 17 und 27 Jahre – das war für uns natürlich eine sehr aufregende Zeit. Damals waren wir noch sehr von Bands wie beispielsweise HATEBREED, TERROR und BORN FROM PAIN geprägt. Zudem haben wir in den ersten Jahren sehr viel Zeit miteinander verbracht und somit war der gemeinsame musikalische Nenner nicht sehr weit voneinander entfernt. Mit den Jahren kamen dann aber immer mehr Verpflichtungen außerhalb der Musik hinzu, Familie, Job etc., und die Prioritäten haben sich damit ordentlich verschoben. Dazu kommt noch, dass wir mittlerweile in vier verschiedenen Bundesländern leben. Demzufolge sehen wir uns nicht mehr wöchentlich und der musikalische Nenner ist ein wenig auseinandergedriftet. Das muss man aber nicht negativ sehen. Ich würde sagen, dass sich unser Spektrum dadurch enorm erweitert hat.

Wie spiegelt sich das auf eurem neuesten Output wider?
Angefangen haben wir damals mit klassischem „Bollo“-Hardcore. Jetzt trauen wir uns mehr und bringen auf der neuen EP mehr Melodien sowie Cleangesang ins Spiel, sind aber einigen unserer alten „Formeln“ treu geblieben.

Wie findet ihr nach so langer Zeit im Hardcore noch Inspiration?
Wie schon gesagt, wir hocken mittlerweile nicht mehr aufeinander und jeder hat seine eigene Bubble, in der er sich aufhält. Dort macht jeder seine eigenen neuen musikalischen Entdeckungen und damit wird das Spektrum vergrößert. Bands wachsen seit Facebook/Instagram auf den Bäumen – an Anregung sollte es also niemandem fehlen.

Auf der neuen EP sind fünf Songs, im Gegensatz zu einem Album kann man da viel konzentrierter arbeiten. Um welche Themen geht es darauf?
Ja, wir haben uns bewusst für eine EP entschieden, da wir uns auch ein wenig umstrukturiert haben. Unser ehemaliger Bassist Gunther, der vor einigen Jahren die Band verlassen hat, war allerdings auch unser Hauptsongwriter. Wir mussten quasi das Ausarbeiten von Songs noch mal neu lernen. Also wollten wir lieber weniger, aber dafür solche Songs releasen, mit denen wir auch happy sind. Inhaltlich geht es um den inneren Kampf mit sich selbst, um Cybermobbing, Selbstverwirklichung, Verlust sowie das Älterwerden.

In eurem Bandinfo heißt es, ihr macht nichts anderes als andere Bands auch. Seht ihr das als Vor- oder Nachteil?
Wir machen, worauf wir Bock haben, und wenn wir ehrlich sind, werden wir das Rad nicht neu erfinden. Der Vorteil ist dabei, dass man sich dabei aufs Wesentliche konzentrieren kann: einen coolen Song zu schreiben, ohne dem Druck ausgesetzt zu sein, etwas Bahnbrechendes auf Platte zu pressen. Der Nachteil ist wiederum, dass man in der Masse an Bands schnell untergehen kann. Wir sehen das aber relaxt und sind fünf Typen, die einfach eine geile Zeit haben wollen, ohne uns selbst zu sehr zu stressen.