SPIROU & FANTASIO SPEZIAL 26

Émile Bravo

2008 erschien „Porträt eines jungen Helden als Tor“, Émile Bravos Geschichte von Spirous Jugendjahren. Ein „Spirou & Fantasio“-Abenteuer mit mehr Tiefgang und historischem Hintergrund. Er begann mit Spirous frühen Tagen als Page im Brüsseler Hotel Moustic und dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs und setzt genau an dieser Stelle im ersten Teil von „Die Hoffnung“ wieder an.

Insgesamt vier Alben sind es schließlich geworden, die jetzt nach und nach im Carlsen-Verlag erscheinen. Von Slapstick, überdrehten Sidekicks und der sonst Spirou-üblichen leicht übernatürlichen Allmacht keine Spur.

Im Gegenteil, die Helden werden menschlich und fehlbar geschildert. In Fantasios Fall sogar eher tölpelhaft, nichtsnutzig, egozentrisch und recht unsympathisch. Man fragt sich, warum Spirou ihm nicht einen Tritt in den Hintern versetzt und sich einen anderen besten Freund sucht.

Damit fällt Bravos Interpretation gänzlich aus dem üblichen Rahmen und ist nichts für Puristen. Umso mehr aber für historisch Interessierte, denen sich hier ein umfassendes Porträt Belgiens zur Zeit der deutschen Besatzung bietet.