MICK HARVEY

One Man's Treasure CD

Es ist soweit, Mick Harvey veröffentlicht sein erstes echtes Soloalbum, die Platten mit den Serge Gainsbourg-Songs lasse ich mal außen vor. Mick Harvey macht seit fast dreißig Jahren Musik und begleitet genauso lange Nick Cave: 1977 BOYS NEXT DOOR, 1980 BIRTHDAY PARTY und seit 1984 Mitglied der BAD SEEDS.

Dazu kommen diverse weitere Aktivitäten, 1984 bis 1991 CRIME & THE CITY SOLUTION, Aufnahmen mit Anita Lane, PJ Harvey, DIE HAUT, Robert Forster, diese Liste lässt sich fortsetzen, denn der Multi-Instrumentalist Mick Harvey arbeitet auch als Produzent und Filmsoundtrack-Komponist, aber hier geht es ja um sein aktuelles, im Alleingang eingespieltes, Album "One Man's Treasure".

Auf zwölf Songs dokumentiert Mick Harvey nicht nur seine Fähigkeit, Songs zu schreiben, das hat er bereits bei den oben genannten Namen eindrucksvoll belegt, sondern auch seine Fähigkeit sie selbst zu singen.

Und das nicht nur die eigenen Songs. Egal ob es sich um Guy Clarks "Hank williams said it best", Nick Caves Song "Come into my sleep" oder "Mother on earth" von GUN CLUB handelt, seine Versionen gehen unter die Haut.

Insgesamt geht die ganze Platte sehr tief. Ursprünglich nur mit Piano im Homestudio aufgenommen wurde die Songs erst später mit Gitarre, Percussion und so weiter verfeinert. Ein großartiger Musiker liefert eine sehr schöne ruhige und gefühlvolle Platte ab, durchdringend "Lousie", melancholisch "Man without a home", "Demon alcohol" oder düster "Bethelridge".

Bei so viel Lob, gibt es aber auch Kritik und die richtet sich an die Plattenfirma. Zum einen wurde eine gebrannte Promo-Cd ohne Cover, Booklet, Linernotes, Songcredits verschickt, zum anderen wurde ein fest zugesagter Interviewtermin einfach nicht berücksichtigt.

So geht das nicht. Ein Künstler wie Mick Harvey hätte für sein Solowerk mehr Respekt verdient. (47:39) (9)