MICK HARVEY

Four (Acts Of Love)

Multi-Instrumentalist Mick Harvey hat seit seinem Ausstieg bei NICK CAVE AND THE BAD SEEDS in Sachen Produktivität bemerkenswert an Fahrt aufgenommen. Er ist jetzt nicht mehr BAD SEEDS-Manager, sondern Vollblutmusiker durch und durch.

„Four (Acts Of Love)“ ist ein Album in Singer/Songwriter-Tradition und weckt angenehme Assoziation an Chris Bailey von THE SAINTS, aber auch an Van Morrison, was durchaus Sinn macht, da Mick Harvey jeweils einen Song der beiden Musiker covert.

Das Album beschäftigt sich komplett in drei Akten mit den vielfältigen Untiefen der Liebe. Das macht auch Nick Cave, aber bei Mick Harvey bleibt das Überbordende und Extrovertierte aus, es fehlt das Zirkuspferd in der Show.

Es geht Mick Harvey um das kontemplative Ausloten der Liebe in allen fragilen Facetten, nicht das plakative Zelebrieren in großen Nick Cave-kompatiblen dramatischen Gesten. Einige Songs haben auch die Qualität für den Soundtrack eines Wim Wenders-Roadmovie und hier hat Mick Harvey seit bald zwanzig Jahren ebenso viel Erfahrung und ein stilsicheres Gespür.

Gespannt darf man dieses Jahr zudem noch auf ein Box-Set sein, auf dem sich seine englischsprachigen Interpretationen der Serge Gainsbourg-Songs in einer kompletten Zusammenstellung finden.

Selten zuvor wirkte Mick Harvey wie ein seit vielen Jahren Reisender, der nun angekommen ist.