LAWRENCE ARMS

Metropole

Neues Material von THE LAWRENCE ARMS war, abgesehen von der „Buttsweat And Tears“-EP 2009, seit „Oh Calcutta“ (2006) Fehlanzeige. Dass verdammte acht (!) Jahre ihren Tribut fordern würden, konnte man im Ansatz vermuten.

Waren die vergangenen Jahre doch vor allem geprägt von den Soloprojekten von Chris McCaughan mit SUNDOWNER und Brendan Kellys BRENDAN KELLY AND THE WANDERING BIRDS. Besonders im ersten Fall muss der Herr McCaughan sich schon den Vorwurf gefallen lassen, mit dösigem Schnarch-Songwriting nicht gerade zu geizen.

Dass sich dieses teils fade Songwriting jedoch schablonenhaft auch auf das Trio übertragen ließe, war so nicht gedacht, oder? Nachdem man von THE LAWRENCE ARMS mit dem Luxus verwöhnt wurde, von Album zu Album eine noch bessere Scheibe zu bekommen, ist „Metropole“ jetzt der Beweis, dass man es immerhin noch kann.

Anfänglich fühlt sich die Platte an wie 2008 das nach langer Pause erschienene „Civil War“ von DILLINGER FOUR . Erst schwerlich akzeptiert und dann lieben gelernt. Doch leider lässt sich das Szenario bei „Metropole“ nicht so einfach wiederholen.

Songs wie „You are here“ oder „The YMCA down the street clinic“ haben durchaus Qualitäten, können aber mit dem mitreißenden Duett-Charakter und dem Ideenreichtum von „The Greatest Story Ever Told“ und „Oh Calcutta“ nicht mithalten.

Letztendlich fehlt es an überraschenden Haarnadelriffs und dem kratzbürstigen „On with the show“. Wer die Band bislang nicht auf dem Radar hatte, den wird sie kaum überzeugen. An alle anderen Blindschleichen (mich eingeschlossen): Schließt die neuen Songs in euer Herz und wir sehen uns dann auf der Tour!