MERGERS

Monkey See, Monkey Do

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man annehmen, die MERGERS hätten anno 1964 mit den SEARCHERS, MERSEYBEATS und BEATLES die Schulbank gedrückt, denn alles, was eine Beat-Band braucht – mehrstimmige Harmoniegesänge, formvollendetes Songwriting und ein Händchen für Melodien, was man in letzter Zeit sonst nur aus KAISERS- oder LEN PRICE 3-Kaderschmiede bestaunen durfte –, scheint der Nürnberger Vierer von Haus aus in Perfektion zu beherrschen und dabei locker die volle Stil-Bandbreite zu bedienen.

Mal hämmert der Backbeat, dass es qualmt, dann wird ein mitreißender Garage-Cracker gezündet, geht ein janglender Sixties-Pop-Schmachfetzen runter wie Öl, wird die Hofner unter den Hals geschnallt und sich in bester KINKS-Manier der wilderen Seite des Garage-Beats gewidmet.

Das tun sie mit derart viel Aplomb und stilistischer Versiertheit, dass das Gros der Genrekollegen wie billige Ausschussware wirkt, denn die MERGERS schreiben nicht nur umwerfende Songs, sondern setzen diese sowohl im Zusammenspiel als auch der Produktion makellos um.

Bleiben da noch Wünsche offen? Ganz bestimmt nicht, denn wenn man sich mit so Ohrwürmern so großzügig zeigt, so verschwenderisch und nonchalant mit Harmonien und Melodien umgeht, eine Perle an die nächste reiht, wurde wirklich alles richtig gemacht.