MENZINGERS

Rented World

THE MENZINGERS setzen mit ihrem vierten Album reichlich Ausrufezeichen und setzen nach „On The Impossible Past“ ihren Siegeszug fort. „Rented World“ übernimmt sich nicht und lässt keinen Fan der ersten Stunde im Regen stehen, dafür ist der Vibe durch die bärenstarken Sänger/Gitarristen Gred Barnett und Tom May zu präsent.

Dennoch überrascht der Longplayer an den richtigen Stellen mit Nineties-Grunge-Einlagen. Ob da jemand WEEZER für sich entdeckt hat? Übte sich die Rivers Cuomo-Fraktion zuletzt in konsequenter Selbstsabotage, loten THE MENZINGERS mit angenehmen Nuancen ihre Grenzen neu aus – mit viel Geschick und Vorsicht.

Überdeutlich wird dies in den mächtigen Akkordabfolgen und einem fuzzigen Bratgitarren-Sound, die den süßlichen heruntergefahrenen Arpeggio-Parts gegenüberstehen. „Rented World“ equals Dynamik-galore! Wie gut sich das mit dem leicht nasalen und hellen Gesang von Co-Songwriter und Gitarrist Greg Barnett kombinieren lässt, zeigt alleine „Nothing feels good anymore“.

Wie schön es ist, Songs auf das Nötigste zu reduzieren, beweisen die seit der Gründung vergangenen acht Jahre, „Rented World“ treibt dieses Konzept weiter auf die voran. Selbst wenn es die Hit-Maschine „On The Impossible Past“ nicht schlagen kann, sind diese kleinen, neuen Pfade wichtig für dieses vielleicht „haltbarere“ Album.

Die Band wirkt 2014 lässiger und wurde durch Indierock-Produzent Jonathan Low druckvoll inszeniert. Leicht schwermütige Midtempo Songs wechseln sich mit ruppigen, Uptempo-Punkrock-Stücken ab.

„In remission“ ist das „My name is Jonas“ von THE MENZINGERS.