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MEAT WAVE

Malign Hex

Lange hatte man nichts mehr gehört von MEAT WAVE aus Chicago, 2017 schon war das dritte Album „The Incessant“ der Band um Chris Sutter erschienen. 2021 ein neues Lebenszeichen in Form der „Volcano Park“-EP, und nun „Malign Hex“, das in den USA auf John Reis’ Label Swami Records kam, für Europa aber wieder auf Big Scary Monsters aus UK. Zehn Songs auf neongrünem Vinyl, die tatsächlich ein präpandemisches Produkt sind. Von Juni bis Dezember 2019 wurden sie aufgenommen, haben fast schon Staub angesetzt – und ich hoffe mal, dass schon längst neues Material im Kasten ist für einen 2023-Release. Absurderweise stammten die Aufnahmen der EP von 2020. Pandemien und ihre Auswirkungen ... MEAT WAVE – außer Sutter sind das Joe Gac und Ryan Wizniak – feierten mitten in der Pandemie, 2021, ihren zehnten Geburtstag, und man könnte, wüsste man es nicht besser, den Hintergrund einer Songzeile aus „Disney“ im Lockdown-Bingewatching vermuten: „Inundate myself with baseless Disney information“ heißt es da. Bei „Ridiculous car“ meint man geradezu mitverfolgen zu können, wie der Song entstand: im Tourbus sitzend, während draußen auf dem Highway Spinner mit gepimpten Autos vorbeibrettern – „death by fun“. So lakonisch wirken auch die anderen Texte, so lakonisch wirkt die Musik: mittelschnell, düster, schwermütig, bisweilen mit Reis’ Post-RFTC-Bands verglichen – und anders als der Vorgänger nicht mehr von Steve Albini aufgenommen, sondern von Bassist Joe Gac. Druckvoll, noisy, atmosphärisch – MEAT WAVE sind eine jener Bands, die ihre erkennbaren Wurzeln haben, sich aber beinahe schon verträumt losgelöst von Genres musikalisch treiben lassen. Ich bin gespannt, wohin es sie 2023 verschlägt.